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Schlösser, Guts- und Herrenhäuser in M-V - Ein Schloss zum mieten

Retzow (bw). Mehr als 2000 Schlösser, Guts- und Herrenhäuser in unterschiedlichsten Baustilen prägen Mecklenburg-Vorpommern zwischen Ostsee und Seenplatte – so viele wie nirgends sonst in Europa. Zahlreiche davon sind im Verlauf der letzten 26 Jahre saniert und wieder hergerichtet worden, für einige kam jedoch „jede Hilfe zu spät“. Andere wiederum harren noch auf Investoren, um aus dem Dornröschenschlaf erweckt zu werden. Das galt bis 2012 auch für das Schloss Retzow. Das kleine Dorf  Retzow liegt nordwestlich von Mirow unweit der B192, gegenüber vom Flugplatz Lärz/Rechlin. Hierhin hat es den dänischen Unternehmer Lars Fogh verschlagen, nachdem er im Internet das Verkaufsangebot für das Schloss Retzow gefunden hatte. „Das wollte ich mir einmal genau ansehen, denn ich interessiere mich brennend für alte Herrenhäuser, die ja früher immer mit großer Landwirtschaft verbunden waren“, erzählt Lars Fogh. Gesagt, getan – so ging er auf die Reise und traf mit Manfred Achtenhagen, dem Makler alter Guts- und Herrenhäuser und selbst Besitzer des Gutshauses Ludorf, zusammen. „Hier um das Schloss Retzow war zwar alles ziemlich verkommen, weil ja etliche Jahre nichts getan wurde. Doch die klassizistische Gebäudestruktur war dennoch sehr gut erhalten und das Dach war glücklicherweise bereits kurz nach der Wende noch saniert worden. Ist so ein Dach kaputt, ist es meist der Todesstoß für ein solches Gebäude – oder die Sanierung wird fast unbezahlbar“, weiß der Unternehmer. 

Kurze Zeit später starteten bereits die Sanierungsarbeiten -  zunächst mit einer großen Entrümpelungsaktion. Im nächsten Schritt wurde dann parallel zur Sanierung des Haupthauses der Marstall in Angriff genommen und mit der Pflege des Parkes begonnen. „Hier war alles stark zugewuchert und wir mussten etliche Bäume und Sträucher entfernen, um die alten Sichtachsen wieder herzustellen. Immerhin umfasst die alte Parkanlage eine Fläche von etwa zehn Hektar. Ein Teil davon ist an die Kommune verpachtet“, beschreibt Lars Fogh den Beginn der Arbeiten. Apropos Marstall. Der ist inzwischen entkernt und die Boxen für die Pferde und die Reithalle darin kommen wieder zum Vorschein. Der Marstall selbst steht im rechten Winkel zum Schloss und genau gegenüber ist das Kavaliershaus zu finden. So ist ein architektonisches Karree entstanden, in dessen Zentrum das Schloss thront. „Wir sagen zum Kavaliershaus immer Konsum-Haus. Da war nämlich zu DDR-Zeiten ein Konsum-Laden drin, das prägt den Namen“, ergänzt schmunzelnd Lars Fogh.

Inzwischen sind vier Jahre harte Arbeit mit der Sanierung vergangen. Ein Rundgang zeigt, dass viel geschafft wurde. Erste Gäste haben hier schon übernachtet und waren begeistert. 

Wer kommt nun eigentlich hierher? „Unser Konzept sieht vor, das Schloss zu vermieten  - beispielsweise für Hochzeiten. Wie jeder weiß, ist Mecklenburg-Vorpommern ein Urlaubsland mit stetig wachsenden Besucherzahlen. Besonders in der Saison sind die meisten Häuser ausgebucht. Wer hier heiratet, der möchte seinen Gästen auch entsprechende Übernachtungsmöglichkeiten bieten.  In unserem Schloss besteht die Möglichkeit, die Hochzeitsgäste unterzubringen. Dafür haben wir 13 Gästewohnungen mit Küche, Bad und allem Drumherum ausgestattet. Weitere zwölf Gästewohnungen werden in naher Zukunft im Kavaliershaus entstehen. Außerdem können auch Unternehmen das Haus für Seminare mieten oder es steht für größere Familienfeiern zur Verfügung“, macht Lars Fogh deutlich.

Der große Saal bietet mehr als 100 Personen Platz. In wochenlanger mühevoller Kleinarbeit renovierten Stuckateure die alte Stuckdecke, ein neuer Fußboden wurde eingebaut, ebenso wie die Wandheizung. Nur der große Kronleuchter fehlt noch – der ist aber schon in Arbeit. Auch in den Zimmern passt alles zum Stil der damaligen Zeit, kombiniert mit modernem Design. Die Bäder mit Marmorplatten stehen für Robustheit, verbunden mit einer langen Nutzungsdauer. Nichts ist von der Stange – alles solide Handarbeit aus allen Ecken der Welt herangeschafft. Wie kommt man dazu, sich ein derartiges Objekt als Aufgabe zu stellen? „Wie schon gesagt, sind alte Guts- und Herrenhäuser meine Leidenschaft. Diese wieder zum Leben zu erwecken, ist auch ein Stück Geschichte zu bewahren. Und das ist mein Hobby. Und Hobby ist etwas, was Spaß macht“, begründet Lars Fogh sein Engagement. Das geht bis hin zur Planung und Gestaltung des Hauses und seiner Räume. „Ich gehe lange im Haus herum und mache mir Gedanken. Dann kommen die Ideen, beispielsweise für die Führungswege der Medien wie Heizung, Wasser und anderes. Oder wie dieses Bad oder jenes Zimmer gestaltet werden kann. Das ist für mich der Spaß an der Sache“, verrät der Unternehmer.

Das Gut Retzow befand sich 1601 im Besitz von Christoph von Barnewitz und ging 1787 an die Familie von Hammerstein. In den Jahren 1788 - 1791 erfolgte der Umbau einer älteren Anlage zum heutigen klassizistischen zweigeschossigen Putzbau mit bewohnbarem Halbkellergeschoss und ausgebautem Dachgeschoss.  Bereits 1917 wurde ein erheblicher Teil des Gutes für den Bau eines Flugplatzes enteignet. Den Resthof mit dem Herrenhaus erwarb 1926 Josef Törk.  Ab 1935 gehörte es der Luftwaffen-Erprobungsstelle. Nach 1945 wurde das Herrenhaus bis 1951 als Kinderheim, anschließend bis 1994 als Altersheim genutzt. Danach stand das Herrenhaus  viele Jahre leer. 

Schloss Retzow wird betrieben vom Romantik Hotel Gutshaus Ludorf. 

 

Manfred Achtenhagen

Rondell 7

17207 Ludorf / Müritz

Tel: 039931 84 00

www.schloss-retzow.de




    letzte Änderung: - 28.11.2016 15:31

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