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Müritzhof am See - „Grünlandpflege ist unser täglich Brot“

Stuer (bw). In unmittelbarer Nähe der Gemeinde Stuer liegt der „Müritzhof am See“. Er grenzt an  den Rogeezer See und den Stuerer Flachsee. Weite Wiesenflächen umgeben den Hof. Hier kommen sie her: Die Texel und die Schwarzköpfe. Nein, keine Indianer – es handelt sich um Schafe. Und zwar um Schafe, die hier artgerecht und ökologisch aufgezogen werden und deren Fleisch sich später durch einen zarten und feinen Geschmack auszeichnet.

„Wie auch immer es verarbeitet wird, ob gebraten, gegrillt oder geschmort, das Fleisch der Müritzlämmer schmeckt stets mild und saftig-zart“, weiß Matthias Ruoff, Geschäftsführer der Müritzhof Lamm & Wild GmbH. Bis das Endprodukt an den Verbraucher gelangt, steht aber erst einmal viel Arbeit vor den Mitarbeitern des Unternehmens. Denn „Bio“ kommt nicht von allein, da muss man was dafür tun. „Unsere Lämmer wachsen in freier und unbelasteter Natur auf. Neben dem natürlichen Futter auf den Wiesen ziehen wir das Winterfutter auch auf dem eigenen Hof. Quasi in einer sogenannten Kreislaufwirtschaft. Gerste, Hafer und das Stroh kommen vom eigenen Acker. Zugefüttert wird bei den Muttertieren mit 'Treber', einem kräftigendem Futter, das aus einer Bio-Brauerei bei Templin bezogen wird. Damit haben wir die Gewissheit, dass wir dem Bio-Anspruch stets gerecht werden. Wichtig ist auch die konstante Wasserzufuhr auf unseren Flächen, die wir übrigens von der Stiftung Umwelt und Naturschutz gepachtet haben“, erklärt Matthias Ruoff und ergänzt: „Grünlandpflege ist unser täglich Brot“. Auch hier sind Bedingungen einzuhalten, die für solche Arbeiten den Rahmen bilden. So dürfen beispielsweise die Flächen nicht gewalzt werden und die Vogelbrutzeiten sind zu beachten. 

 

Doch zurück zum Lamm. Ist die Zeit zur Schlachtung gekommen, wird mit den Tieren äußerst sensibel umgegangen. „Die Schlachtung erfolgt unter strenger Aufsicht und unbedingter Wahrung der Würde der Tiere auf unserem Hof“, beschreibt Matthias Ruoff. Wie er berichtet, legen die Lämmer den Weg bis zur Schlachtung immer in Gruppen gemeinsam zurück. „Schafe sind Herdentiere, aber einzelne Schafe sind ängstlich. Das wollen wir vermeiden. Im weiteren erhalten die Lämmer vor der Schlachtung eine Ruhepause, um Stress abzubauen. So entspannen die Muskeln und das Fleisch behält seinen zarten Biss. Stress ist das Schlimmste fürs Fleisch“, weiß der Geschäftsführer. Das Fleisch kommt anschließend am Knochen für mehrere Tage in die Reifekammer, anschließend wird es vakuumiert und per Kühllaster an die Kunden geliefert.

 

„Tiefgefroren werden nur wenige Teile wie Bries und Bäckchen. Außerdem lassen wir von einem zugelassenen Bio-Fleischer eine Wurst nach einem nordafrikanischen Rezept fertigen – die Merguez-Wurst, die sehr schmackhaft und scharf ist“, kommt Matthias Ruoff auf weitere Spezialitäten des Hofes zu sprechen. Derartige regionale Produkte erfreuen sich zunehmender Nachfrage und können im hiesigen Hofladen, aber auch in Verkaufsstellen der Region erworben werden. Der Hofladen ist übrigens vom 2. April bis 30. Oktober wochentags zwischen 10 und 13 Uhr sowie 14 und 15.30 Uhr geöffnet.

 

Seit Matthias Ruoff im Jahr 2012 den Hof übernommen hat, wurde auch die Vielfalt breiter. Neben Lammfleisch ist nun auch Wildfleisch im Angebot und Biogemüse vom Müritzhof am See findet inzwischen hier ebenso seine Abnehmer. Dafür baut der Müritzhof auf eigener Ackerfläche diverse Wurzelgemüse wie gelbe und rote Bete, aber auch Salate, Kräuter, Kürbis, Zuckerschoten und  exotische Gemüsesorten an. Es gilt gleiches wie für das Bio-Fleisch:  Auch diese Produkte stammen aus ökologisch kontrolliertem Anbau, sind nicht gentechnisch verändert und werden ohne Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, Kunstdünger oder Klärschlamm angebaut. Einzig der Einstreu aus den Schafställen kommt auf die Ackerfläche.

 

Auf den rund 200 Hektar Öko-Weideland grasen derzeit 500 Mutterschafe mit ihren Lämmern rund um den Hof. Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil des Müritzhofes am See. Die Flächen liegen allesamt in Reichweite ringsum. „Auch haben wir keine Probleme mit dem Wolf, wie man es anderenorts schon häufiger hörte. Unsere 'Wachhunde' sind Esel, die gemeinsam mit den Schafen auf der Weide sind. Esel sind wachsam, angriffslustig und gehen auch auf Hunde und Wölfe los. Das glaubt man kaum, aber es ist so, weil die Tiere die Herde als ihre annehmen“, kommt der Geschäftsführer auf ein scheinbares Kuriosum zu sprechen. Nicht so lustig ist die Tatsache, das dem Müritzhof besonders im vergangenen Jahr erhebliche Verluste an Lämmern durch Rabenvögel entstanden sind.

 

Der Hof hat eine lange Geschichte. Matthias Ruoff hat sich natürlich dafür interessiert und kann über einen äußerst innovativen Bauern namens Lorenz berichten, der den Hof zwischen 1832 und 1835 aufgebaut hat. Innovativ deshalb, weil er sich schon früh die Windkraft zunutze gemacht hat. Mit einem eigenen Windrad trieb er schon vor dem 1. Weltkrieg die Säge oder den Dreschkasten an, ebenso eine Wasserpumpe und weitere technische Hilfsmittel. 

 

 

Müritzhof Lamm & Wild GmbH

Dorfstraße 33

17209 Stuer bei Plau am See

Telefon: 039924 22 30

www.mueritzlamm.com




    letzte Änderung: - 27.03.2017 11:26

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