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KUNST UND KOMMERZ - FARBENFROH IN SZENE GESETZT

Waren bekommt einen neuen Spielplatz – beauftragt von dem EDEKA-Kaufmann Ingolf Schubert, umgesetzt von dem Schweden Johan Ferner Ström. Klingt ziemlich profan, wenn man die Information so aufnimmt…. Die Geschichte ist jedoch weitaus spannender. Ingolf Schubert, 2012 vom EDEKA Verband ausgezeichnet als bester Einzelhandelskaufmann Deutschlands, hat im November letzten Jahres seinen „Markt zum Leben“ in der Warener Teterower Straße eröffnet. Konzipiert als moderner Markt auf 1.500 m² Verkaufsfläche, wahrgenommen als eine Einkaufswelt, in die die Kunden gerne kommen, weil man hier die Liebe zum Detail und die Authentizität wahrnimmt. In der Verbindung zu dem international renommierten Künstler Johan Ferner Ström manifestiert sich dieser Wille, etwas Besonderes zu kreieren, einmal mehr und das in ganz spezieller und beeindruckender Weise.


Im Sommer letzten Jahres machte sich Ingolf Schubert auf die Suche nach einem Spielplatz der Extra-Klasse und wurde bei seinen Recherchen auf den Fruitpark in Stockholm aufmerksam. Überdimensionale Früchte locken farbenfroh Kinder in eine Phantasiewelt, in der man auf Bananen rutschen kann, sich durch Melonen schlängelt, in Erdbeeren die Rotation entdeckt, in Birnen ein Häuschen zum Verstecken findet und pralle Kirschen zum Schaukeln einladen. Johan Ferner Ström ist der Mann, der diese Welt geschaffen hat. Gemeinsam mit seinem Sohn ging er seinerzeit auf Entdeckungsreise durch Stockholm, um unterschiedlichste Spielplätze zu besuchen. Letztlich jedoch war keiner wirklich überzeugend – weder für den Sohn, noch für den Vater. Und so verlagerte sich der Spieltrieb der beiden und sie begannen, eigene Ideen für einen Spielplatz nach ihrem Geschmack zu ersinnen. Mit dem Wunsch, Früchte, zuckersüß und farbenfroh, in die Realität zu holen und damit einen Platz der Phantasie zu kreieren, befasste sich Johan Ferner Ström intensiver und modellierte einen solchen Spielplatz. Sein Modell überzeugte ihn so sehr, dass er sich auf den Weg machte und nach einer Möglichkeit suchte, diesen Spielplatz wirklich zu erschaffen. Mit einer cleveren und überzeugenden Präsentation konnte er schließlich die Stadt Stockholm für sein Projekt begeistern. Und tausende Kinder sind froh darüber, spielen sie seit nunmehr vielen Jahren im Fruitpark in Stockholm.


Die Geschichte von Johan Ferner Ström ist sehr beeindruckend, betrachtet man die vielen Facetten seiner Kunst, die letztlich viel über ihn selbst verraten. Zunächst startete er seine Karriere als Tänzer und arbeitete zudem als Model in der Modebranche. Eine Kombination, die volle Hingabe und Leidenschaft einerseits und einen kühlen Kopf andererseits erforderten und ihn lehrte, beides in Einklang zu bringen. Später fing er an, sich als Fotograf und Graphiker zu betätigen, bevor er dann auch plastisch zu arbeiten begann. Viele seiner Objekte tragen dazu bei, öffentlichen Raum durch Interpretationen und Installationen schöner zu machen. Doch nur schön reicht Johan Ferner Ström nicht – er möchte Einfluss auf die Entwicklung nehmen, möchte Dinge neu erscheinen lassen, möchte zum Nachdenken anregen oder Menschen mit auf eine Reise nehmen. 


So stellte er mit seinen Installationen Limitati und Time zeitkritische Fragen nach dem Umgang mit sich selbst. In Limitati nimmt er die Leere zum Anlass, sich mit sich selbst zu befassen, wenn all die Probleme des Alltags dieses nicht mehr zulassen und propagiert „The more limited we are, the more we limit all around us, Limitati-Limitate!“  Für Time hat der schwedische Künstler 100 Uhren in Strohballen installiert und auf einem Feld verteilt, um Menschen die Vergänglichkeit der Zeit und auch die Präsenz der Zeit nahe zu bringen. Parallel dazu machte er in einer Videoanimation die Parallelität der Ereignisse, die heute innerhalb kürzester Zeit auf uns Menschen einprasseln, und damit letztlich auch die Abstrusität unseres Informationsüberflusses deutlich, indem er wie beim ziellosen Zappen durch das Fernsehprogramm Themen aneinanderreihte, die inhaltlich in keinerlei Beziehung zueinanderstehen, und die es unserem Gehirn unmöglich machen, all das noch sinnvoll zu verarbeiten. Reizüberflutung total, sichtbar gemacht.


Seine Lichtskulpturen hingegen schaffen eine Atmosphäre, die die Gedanken auf Reise gehen lassen, geradezu beflügeln, und damit auf andere Weise helfen, sich selbst zu spüren, einfach zu sein. So installiert Johan Ferner Ström überdimensionale Eicheln inmitten einer kleinen Baumfläche mitten in einem schwedischen Wohngebiet, illuminiert Dracheneier auf einem Spielplatz und fängt letztlich sogar den Mond in Wänden aus Wasser ein, um ein künstlerisches Zeichen für den beständigen Wandel des Lebens und auch der Welt als solches zu setzen. 


Faszinierend bei all seinen Interpretationen ist, dass der Künstler sich immer wieder verschiedenster Materialien bedient und diese durch seinen ganz eigenen Perspektivwechsel in Beziehung zueinander setzt, um eine weitaus größere Wirkung zu erzielen. Ein beständiges Thema, das sich immer wieder findet. Und dies in einer Vielfalt, die ein erstaunlich hohes Maß an Kreativität, Neugier, an Haltung und Diversität erfordert.      


Johan Ferner Ström ist international vielfach für sein Schaffen nominiert und auch ausgezeichnet worden.  So fand sein Puckelball besondere Beachtung – 2002 revolutionierte er mit dieser interaktiven Skulptur Altbekanntes und gibt dem Spiel der Spiele, Fußball, einen völlig neuen Rahmen, indem er durch Veränderung der Formen Regeln einfach aushebelt und damit völlig neue Bedingungen für diese beliebte Sportart aufstellt. Das erste Puckelball-Feld installierte er in Malmö, ein weiteres in den USA.  


Zudem kreiert Johan Ferner Ström Skulpturen, er malt, er ist Projektleiter, Coach für Wirtschaftsunternehmen und zudem auch noch als Dozent an der Södertörn Universität tätig. All das im Kontext der Kreativität und des Erschaffens, denn nur Ideen zu haben und sie nicht umzusetzen, ist für Johan Ferner Ström zu wenig.


Da schließt sich der Kreis zu Ingolf Schubert. Beide Männer sind Visionäre, wenn auch in sehr unterschiedlicher Weise, setzen sich mit ihrem Umfeld auseinander, entwickeln eine Haltung und agieren aktiv, um Dinge zu beeinflussen. Der neue OBSTGARTEN im EDEKA Teterower Straße wird ein Symbol für diese Kooperation sein, in erster Linie aber wird es eine farbenfrohe Erlebniswelt, in der Kinder unbeschwert tollen und ihre Zeit genießen können. 

Doreen Köppen


Atelier Johan Ferner Ström

Stockholm, Schweden

www.johanstrom.com




    letzte Änderung: - 03.07.2017 09:35

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