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10 Jahre Müritzeum - Natur zum Anfassen

Waren (bw). Für den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte und besonders für die Stadt Waren (Müritz) ist es nicht mehr wegzudenken: das Müritzeum. Als größtes Naturerlebniszentrum in der Mecklenburgischen Seenplatte lockt es mehr als 160.000 Besucher jährlich in die Müritzregion. 

 

In wenigen Tagen feiert man nun hier das 10-jährige Bestehen dieses geschichtsträchtigen Hauses. Geschichtsträchtig deshalb, weil der Ursprung des Müritzeums schon mehr als 150 Jahre zurück liegt.  Damals gründete der Naturforscher und Sammler Hermann Freiherr von Maltzan im Jahr 1866 gemeinsam mit seinem Freund Carl Struck das erste öffentliche naturkundliche Museum der Region – bekannt unter dem Namen „Von Maltzan'sches Naturhistorisches Museum für Mecklenburg“. Zunächst in der Wohnung von Carl Struck untergebracht, folgten die „Wanderjahre“ der Sammlung an verschiedene Standorte, bis es 1929 im heutigen Gebäude in der Friedensstraße seinen endgültigen Standort fand. 

 

Der älteren Generation ist das Haus noch als Malzaneum bekannt, ab 1957 lief es dann als Müritz-Museum. Zeitzeugen der geschichtlichen Entwicklung gibt es noch einige, auch solche, die eigentlich nicht zur Sammlung gehören. „Da ist beispielsweise die alte Weißbuche auf dem Weg vom Haus der 1000 Seen zur Naturhistorischen Sammlung. Eingewachsen in ihren Stamm ist ein alter Betonpfahl, der einst zum Zaun eines ehemaligen Wirtschaftsgebäudes gehörte. Die Besucher nehmen ihn selten wahr, bei Führungen allerdings wird darauf aufmerksam gemacht. Für mich ist es ein Relikt vergangener Zeiten, welches auch die Veränderungen sichtbar dokumentiert“, sagt Karin Franz, die Marketing-Verantwortliche des Müritzeums.  

 

Mit ihr setzen wir den Rundgang fort und erfahren, dass im Haus der Sammlungen über 290.000 so genannte Belege existieren, davon etwa 35.000 Pflanzen 10.000 Eier, 175.000 Insekten, 27 Tonnen Fossilien und Gesteine und vieles mehr. „Das älteste Präparat ist ein Alpensegler, der um 1800 in Mecklenburg geschossen wurde“, erzählt Karin Franz. 

 

Im Eingangsbereich des Hauses der Sammlungen fällt der Blick sofort auf ein besonders stattliches Exponat. Der stolze Hirsch in seiner Glasvitrine begleitet die Sammlung bereits seit 1902. Er wurde vom Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin  übergeben. „Im Haus stehen uns weiterhin Räumlichkeiten zur Verfügung, die für Sonderausstellungen genutzt werden. Gegenwärtig läuft noch bis zum 12. November unter dem Titel 'Das Reh ist nicht Frau Hirsch' unsere Sonderausstellung zum Thema Rotwild in Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern“, weiß die Marketing-Expertin. 

 

Der Rundgang führt uns nun entlang am Ufer des Herrensees, der Heimat zahlreicher Vogelarten, Enten und Schwänen, vorbei am Spielplatz zum einstigen Müritz-Aquarium. Hier unter der Herrensee-Brücke, wo früher die Sammlung einheimischer Fischarten bestaunt werden konnte, ist jetzt die Aufzucht- und Quarantäne-Station für die Fische. Nach wenigen Minuten Fußmarsch und weiteren Exponaten wie Insekten-Hotels, Fischreusen und anderen fischereitypischen Geräten sind wir dann wieder am Haus der 1000 Seen angelangt, dem eigentlichen „Jubilar“ diesen Jahres. 

 

„Der erste Spatenstich erfolgte am 29. Juni 2005 und die Grundsteinlegung für das Müritzeum folgte am 14. Dezember des gleichen Jahres. Im August 2007 konnte das neu errichtete Müritzeum mit der offiziellen Eröffnungsfeier der Öffentlichkeit übergeben werden. Auf mehr als 2.300 Quadratmetern Ausstellungsfläche können die Besuchen nun eine „Exkursion“ durch die Natur und Naturgeschichte der Region unternehmen. Besonders beliebt sind bei den kleinen Besuchern die zahlreichen interaktiven Spiel- und Lernmöglichkeiten in der Ausstellung. Gern angenommen wird der traditionelle Kinderumwelttag, den es bereits zu Zeiten des Müritz-Museums gab.  „Ein Renner sind auch die Ferienaktionstage. In jedem Jahr ergänzen hier neue Themen das Spektrum der Umweltbildung“, ergänzt Karin Franz. 

 

Nach zehn Jahren fast ununterbrochenem Ausstellungsbetrieb – das Müritzeum hat immerhin 364 Tage im Jahr geöffnet - ist natürlich auch einiges verschlissen und abgenutzt  und muss erneuert werden. Auch der technische Fortschritt fordert an bestimmten Stellen Veränderungen. „Anfang 2017 haben wir für die Umgestaltung der Dauerausstellung Fördermittel bewilligt bekommen und werden nun schrittweise die entsprechenden Bereiche in Angriff nehmen“, informiert Karin Franz. Dazu gehört beispielsweise auch der Heißluftballon in der Vogelwelt. Hier soll künftig das Gefühl des Schwebens mittels Rundum-Leinwand noch vertieft werden. Rundum soll es dann auch bei der Medienwand im Forum mit einer 360-Grad-Präsentation visuell und akustisch ein Eintauchen in die Natur der Mecklenburgischen Seenplatte geben. 

 

Den Abschluss unseres Rundganges bildet schließlich die Aquarienlandschaft im Untergeschoss des Hauses. Hier taucht der Besucher in eine faszinierende Wasserwelt heimischer Süßwasserfische ein und erlebt dabei über 50 verschiedene Fischarten. Das ist die größte Aquarienlandschaft für Süßwasserfische in Deutschland. Zum Schluss nochmals Fisch – diesmal die Maräne. Rund 350 dieser Tiere sind in dem gewaltigen Becken des Tiefenaquariums zu sehen. Und dazwischen bewegt sich gerade ein Taucher. Der ist allerdings nur einmal im Monat hier und reinigt das Becken von innen. Für die Besucher ein weiteres Highlight ihres Rundganges durchs Müritzeum.

 

Fotos: Bernd Wüstemann

 

Müritzeum

Zur Steinmole 1

17192 Waren (Müritz)

Telefon:  03991 633680

E-Mail: info@mueritzeum.de




    letzte Änderung: - 22.09.2017 09:36

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