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Die Meck-Schweizer kommen - Regional verbunden

Gessin (bw). Erzeugnisse aus der eigenen Region erfreuen sich inzwischen zunehmender Nachfrage. 

Das wundert auch nicht, denn bei solchen Produkten weiß man zumindest, wo sie herkommen, dass sie frisch und gesund sind und dass nur kurze Wege vom Erzeuger zum Verbraucher zurückgelegt werden. Der Trend in Richtung Regionalität entsteht aus dem Verlangen nach Überschaubarkeit und Sicherheit in einer immer stärker globalisierten und anonymisierten Welt und dem Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit des Handelns in einem komplexen System. Doch wie bekommt man die regionalen Akteure wie Erzeuger und Vermarkter zusammen? Dieser Frage hat sich eine Initiative in der Mecklenburgischen Schweiz im kleinen Ort Gessin gewidmet. Hier gibt es einen Dorfladen, in dem 2014 im Rahmen einer Festwoche die Nordkirche aufgerufen hatte, in der Fastenzeit sieben Wochen von regionalen Produkten zu leben. Es stellte sich heraus, dass eigentlich nur wenige Produkte aus der Region kommen und auch deren Beschaffung sich schwierig gestaltete. Unternehmer der Region schlossen sich deshalb mit der Idee zusammen, regionale Warenkreisläufe zu ermöglichen und zu fördern. 

 

„Die Grundidee der Regionalvermarktung ist die Steigerung der Wertschöpfung in der Region, der Erhalt von Arbeitsplätzen, eine intakte Infrastruktur zur Aufrechterhaltung der Nahversorgung und der Erhalt eines vielfältigen Kulturraumes. Die Regionalvermarktung bringt die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteure zusammen“, sagt Dörte Wollenberg. Sie ist die  Vorstandsvorsitzende der  Einkaufs- und Liefergenossenschaft, kurz ELG Mecklenburgische Schweiz eG und organisiert das Zusammenwirken der Wirtschaftspartner.  „Unser Ziel ist es, ein Netzwerk aus Erzeugern, Verarbeitern, Händlern und Gastronomen in der Mecklenburgischen Schweiz auf- und auszubauen. Der Handel unter dem Warenzeichen 'Meck-Schweizer' ist vor wenigen Tagen nun online gegangen und wir hoffen auf eine rege Zusammenarbeit“, freut sich Dörte Wollenberg.

 

Das Prinzip ist einfach, aber wirkungsvoll. Denn es profitieren alle Akteure in der Region davon. Erzeuger und Verarbeiter haben einen zusätzlichen Absatzweg vor ihrer Haustür und erhalten faire Preise. Das verarbeitende Gewerbe, Handel und Gastronomie können unkompliziert regionale Zutaten und Erzeugnisse beschaffen. Die Verbraucher werden durch ein größeres Angebot bei ihrer Entscheidung für frische und regionale Ware unterstützt. Dabei sind die Produkte aus der Mecklenburgischen Schweiz durch das Warenzeichen „Meck-Schweizer“ zudem leicht zu erkennen. „Und letztlich profitiert die ganze Region, wenn die Wertschöpfung vor Ort bleibt und die Identität der Region gestärkt wird“, ist sich die Vorstandsvorsitzende sicher.

 

Rund 40 Interessenten sind nun an den Start gegangen, um die Regionalvermarktungsidee mit Leben zu erfüllen. Als ideeller Partner der Initiative steht ihnen das Regionalbündnis Mecklenburgische Schweiz zu Seite, in dem engagierte Menschen der Region als Unterstützer und Förderer Mitglied sind. Und für die Logistik – sprich den Transport der georderten Waren - wird die Meck-Schweizer GmbH den Verbund unterstützen. Die GmbH organisiert den Transport mit solarstromgetriebenen Kühlfahrzeugen. Am Standort Gessin ist hierfür ein Schnellladesystem für Elektrofahrzeuge mit zugehöriger Photovoltaikanlage und Speichersystem installiert.

 

Wie die Regionalvermarktung in der Mecklenburgischen Schweiz nun funktioniert, erklärt Dörte Wollenberg am Computer: „Die Angebote und die Nachfrage von regionalen Waren werden auf unserer Internet-Handelsplattform zusammengeführt. Erzeuger und Verarbeiter bieten hier ihre Produkte an und können auf der Plattform regionale Zutaten per Mausklick einkaufen bzw. Bestellungen auslösen. Endverbraucher können hier nicht bestellen, sie erhalten die Waren anschließend im Einzelhandel und in der Gastronomie.  Die Plattform ist nur für Erzeuger und Verarbeiter mit Gewerbeschein oder Einkaufsgemeinschaften nutzbar“.  

 

Innerhalb von 24 Stunden soll dann die Lieferung am Bestimmungsort angekommen sein. Die Handelsplattform wickelt den Vorgang übrigens ohne Zwischen- und Großhandel, sondern als direkte Handelsbeziehung der Beteiligten ab. Zusätzlich regelt sie das Bezahlsystem. „Den Betrieb, die Verwaltung und Koordination übernehmen wir als Meck-Schweizer“, verdeutlicht Dörte Wollenberg. Die gebürtige Malchinerin ist auch heute noch eng mit ihrer Region verbunden. Nach ihrem Studium als Agrar-Ökologin in Rostock war sie viele Jahre in der Fachgesellschaft ÖKO-Kontrolle mbH tätig, einer durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung zugelassene Öko-Kontrollstelle. Die letzten beiden Jahre sogar als deren Geschäftsführerin. „Ökologie und Regionalität liegen mir sehr am Herzen, dafür lohnt es, sich zu engagieren“, schaut Dörte Wollenberg nach vorn. Ein Ziel hat sie dabei schon vor Augen. Ähnlich wie bei der Öko-Kontrolle möchte sie auch für die Regionalvermarktung ein Zertifikat einführen.  „Erster Schritt war es, Leute zusammen zu bringen. Der zweite Schritt soll sein, Regionalität zu definieren und Qualitätskriterien zu erarbeiten, nach denen das Meck-Schweizer-Siegel vergeben wird.“

 

ELG Mecklenburgische Schweiz eG

Dörte Wollenberg

Gessin 7b

17139 Basedow

Tel.: 039957 – 299818

www.meck-schweizer.de




    letzte Änderung: - 21.07.2017 12:35

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