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„Lütte Meierie“ Kratzeburg - Leben und arbeiten auf dem Dorf

Kratzeburg (bw). Das kleine Dorf Kratzeburg hat in den letzten Jahren eine stetige Entwicklung als Tourismus-Standort genommen. Als Eingangs-Tor zum Müritz-Nationalpark bietet es den Urlaubern und Touristen vielfältige Abwechslung und Entspannung.  Gewachsen ist auch das Angebot an regionalen Produkten aus Fischerei und Landwirtschaft. Dazu gehört auch die „Lütte Meierie“  in der Dorfstraße 5. Hier bieten seit 2011 Eike Berkholz und Martin Lüdemann landwirtschaftliche Produkte aus eigener Herstellung in Direktvermarktung an. 

 

„Neben frischer Weidemilch gibt es bei uns Schnittkäse und Quark, als auch das so genannte 'Weihnachtsgefügel' wie Flugenten, Hausenten und Gänse“, zählt Martin Lüdemann auf. Letzteres natürlich auf Vorbestellung dann für die Weihnachtszeit. Aktuell ist aber besonders das leckere Softeis aus eigener Produktion gefragt. Und auch der Bienenhonig von eigenen Bienenvölkern erfreut sich guter Nachfrage. 

 

Als „Milchproduzenten“ stehen etwa ein dutzend behornte Kühe der Rasse Angler alter Zuchtrichtung auf der Weide. Diese Milchviehrasse, die ursprünglich aus dem Raum Jütland stammt, ist heutzutage sehr selten geworden und steht auf der Roten Liste der bedrohten Haustierrassen. „Die Milchviehhaltung ist quasi der Schwerpunkt unseres kleinbäuerlichen Familienbetriebs. Unsere Kühe werden auf der Weide gemolken und die Milch direkt bei uns verarbeitet. Die Tiere selbst bleiben deutlich länger bei uns als in den größeren Betrieben, die auf Hochleistungs-Milchproduktion setzen. Da halten wir uns an die alte Bauernregel, die da sagt: 'Junge Hühner, alte Küh – das sind des Bauern liebstes Vieh'. Immerhin sind sechs von neun Rindern bei uns älter als acht Jahre“, fügt Martin Lüdemann schmunzelnd hinzu. Neben den Rindern, Enten und Gänsen beleben den Hof des weiteren noch ca. 40 Hühner und fünf Schweine. Allen Tieren wird ausreichend Auslauf gewährt und sie werden mit abwechslungsreichem Futter „verwöhnt“. Dazu zählt auch die bei der Milchverarbeitung anfallende erhebliche Menge an Molke, die als Nahrung für die jungen Ferkel hervorragend geeignet ist und zu einem guten Wachstum sowie Wohlbefinden derselben führt. Ausreichend Platz, gute Einstreu im Stall und ein ebenfalls dazugehöriger Auslauf im Freien lassen Stress und Langeweile gar nicht erst aufkommen. Im darauffolgenden Winter werden die Schweine dann geschlachtet und ebenfalls zu qualitativ hochwertigen Fleisch- und Wurstwaren weiterverarbeitet. Für die Verarbeitung des Fleisches sowohl vom Rind als auch Schwein wurde ein Schlachter in Lychen gefunden. 

 

Und im September wird die Angebotspalette der „Lütte Meierie“ erneut erweitert, denn dann wird eine hauseigene Mosterei eröffnen. „Dann können die Leute beispielsweise mit ihren Äpfeln zu uns kommen, die wir dann hier direkt vor Ort mosten.

 

Die Vielfalt an Möglichkeiten und die Wechselbeziehung zwischen den einzelnen Komponenten des kleinen Betriebes sind es, die Martin Lüdemann an seiner Arbeit begeistern. „Es geht darum, den kleinen Hof mit Leben zu erfüllen, ihn Stück für Stück weiter zu entwickeln und trotzdem dabei überschaubar zu halten“, sagt der studierte Landwirt.  „Bio ist nicht so wichtig – nachhaltig und regional dagegen unbedingt. Es sind die Arbeit im Dorf und die regionale Wertschöpfung, auf die es ankommt“, ist Lüdemann überzeugt. Dabei - so der studierte Landwirt - sollte man trotzdem auch mal ausgetretene Wege verlassen und seinen Blick über den Tellerrand werfen.

 

Die gesamte Angebotspalette aus eigener Produktion sowie ein Bio-Sortiment aus dem Naturkosthandel findet sich inzwischen im kleinen Hofladen auf dem Grundstück. Der Hofladen entstand aus einer alten Autogarage und fügt sich in das gemütliche Ensemble nahtlos ein. Tische im Freien als auch im Geschäft laden zum Verweilen. Überall ist auch Platz für eine gemütliche Pause bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen mit Blick auf  Kälbchen, Hühner und Gänse auf der Wiese hinter dem Laden. 

 

2009 übernahmen Eike Berkholz und Martin Lüdemann die Nachfolge auf dem einstigen Fischerhof. Landwirtschaft mit Tierhaltung war seinerzeit fast zum Stillstand gekommen. Für die jungen Leute stand die Frage – wie weiter mit dem Hof? Der Sanierungsbedarf war enorm. Dennoch stellten sich die Beiden der Aufgabe und das Ergebnis zeigt, dass es der richtige Weg war. „Mein Wunsch war es schon immer, selbstständig zu sein und eine kleine Landwirtschaft zu betreiben. Immer mit der Maßgabe, als Direktvermarkter aufzutreten und nicht von Zwischenhändlern abhängig zu sein. So können wir unseren Kunden immer mit Ehrlichkeit und Vertrauen entgegen treten und für unser Produkt einstehen – dazu braucht es keine Siegel“, macht Martin Lüdemann deutlich.

 

Geöffnet hat die „Lütte Meierie“ von Mai bis August, täglich 14 bis 18 Uhr; im September und Oktober jeweils Mittwoch bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung.

 

Fotos: Bernd Wüstemann

 

„Lütte Meierie“

Dorfstraße 5

17237 Kratzeburg

Telefon: 039822 20202

E-Mail: kontakt@luette-meierie.de 

www.luette-meierie.de




    letzte Änderung: - 22.08.2017 16:37

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