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Gesund und Umweltfreundlich - Regionalität ist „in“

Klink (bw). Über Landes- und Fachverbände vereinigt der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA) auch in Mecklenburg-Vorpommern alle Unternehmenstypen von der Pension bis zum 5-Sterne-Superior-Hotel, von der Kneipe an der Ecke bis zur Top-Gastronomie. Hinzu kommen Diskotheken, Bars, Eisdielen, Caterer, Imbissbetriebe und Freizeiteinrichtungen. Für den hiesigen Kreisverband Mecklenburgische Seenplatte ist unter anderen auch Gerd Schröter tätig, der in der Branche ein ausgewiesener Fachmann ist. Als DEHOGA-Kreissprecher vertritt er die Interessen der im Verband organisierten Unternehmen. Darüber hinaus ist er in Sachen Zertifizierung im Gastgewerbe unterwegs und auch im Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte ist sein Fachwissen gefragt. Und Gerd Schröter ist natürlich bekannt als langjähriger Direktor des einstigen Müritz Hotel Klink. Damals war Regionalität „in“ und die damit verbundenen Vorteile nicht von der Hand zu weisen. Regionalität ist auch für Gerd Schröter heute wieder ein ganz spezielles Thema, für welches er sich besonders engagiert.

„Regionale Ernährung bietet eine ganze Reihe von Vorteilen, die sowohl Lebensmittelqualität, Preise und Gesundheit betreffen. Regionale Produkte haben in der Regel eine höhere Qualität. Der Kauf regionaler Ware bedeutet kurze Wege zwischen Produktion und Zielort.  Mehr Nährstoffe bleiben erhalten, die Ware ist frischer, schmeckt besser und hält beim Gastronomen gegebenenfalls länger. Und kurze Wege sowie wenige Zwischenhändler verringern die Transportkosten und verbessern die Umweltbilanz“ argumentiert Schröter. Damit meint er vor allem den Großhandel, dessen Produkte aus aller Herren Länder über tausende von Kilometern herangefahren oder -geflogen und von dort weiter verteilt werden. Ein Großteil jedes Cents, der dafür beispielsweise im Supermarkt ausgeben wird, landet in der Kasse eines international agierenden Konzerns in einem anderen Land. Das Geld verschwindet aus der Region.

„Wir müssen das Bewusstsein dafür schärfen, dass der Kauf regionaler Produkte unsere Region stärkt. So bleibt das Geld in der eigenen Region und kann reinvestiert werden. Regionale Ernährung stärkt so neben kleinen Erzeugern die gesamte Kommune und Region. Weiterer Vorteil:  Der Verbraucher kann den Erzeuger persönlich kennenlernen. Das ist zwar keine Garantie, jedoch eine Voraussetzung für persönliche Verantwortung, Ehrlichkeit und Gewissenhaftigkeit“ führt der Fachmann weiter aus.

Was bedeutet das für den Verbraucher? Nimmt man die bisher getroffenen Aussagen, dann gibt es mittelbare und unmittelbare Auswirkungen. Zum einen ist da der große Vorteil einer gesunden Ernährung und der Frische der Produkte. „Unser Vorteil in der Region ist aus meiner Sicht auch noch die Tatsache, dass Mecklenburg-Vorpommern immer noch ein gesundes Land ist und sich unsere Erzeugnisse aus den Massenprodukten anderer Länder positiv hervorheben. Die Bedingungen ermöglichen ökologisch verträgliche Produktionsmethoden, was sich auf alle Produkte wesentlich auswirkt“, sagt Schröter. Zu den unmittelbaren Wirkungen zählt die regionale Wertschöpfung, die wie bereits erwähnt den Produzenten, den Kommunen und letztlich der gesamten Region zugute kommen. Die scheinbaren Nachteile der regionalen Ernährung liegen mehr auf der ökonomischen Seite. Große Produktionsmengen führen zu niedrigeren Preisen, der Bestellaufwand reduziert sich, da zumeist nur eine Anlaufstelle für die Bestellung ausreicht und die Liefertreue ist fast durchweg gegeben. Niedrige Preise kommen der „Schnäppchenmentalität“ der Deutschen sehr entgegen, entsprechen aber nicht dem Gedanken einer gesunden und ökologisch vertretbaren Ernährungskette.

„Um die teilweise begründeten Vorbehalte gegen regionale Erzeugnisse wie höherer Preis,  mangelnde Lieferkontinuität, geringe Mengen auszugleichen, muss die Vernetzung auf ein höheres Niveau gehoben werden. Wenn man hier Erfolge mit Langzeitwirkung erzielen will, muss das Ganze erst mal durch die Köpfe“, macht Schröter deutlich.

Ansätze für Netzwerke gibt es schon einige und es profitieren alle Akteure in der Region davon. Erzeuger und Verarbeiter haben einen zusätzlichen Absatzweg vor ihrer Haustür und erhalten faire Preise. Das verarbeitende Gewerbe, Handel und Gastronomie können unkompliziert regionale Zutaten und Erzeugnisse beschaffen. Die Verbraucher werden durch ein größeres Angebot bei ihrer Entscheidung für frische und regionale Ware unterstützt und sind auch bereit, dafür den einen oder anderen Euro mehr auszugeben. Was ist nun regionale und saisonale Ernährung? Einfach ausgedrückt bedeutet das, nur solche Lebensmittel zu essen, die in der eigenen Region und in der aktuellen Jahreszeit erzeugt wurden. Die Größe der Region ist Auslegungssache. 150 Kilometer klingt in der heutigen Zeit nach einem vernünftigen Radius. Der Grundgedanke ist, zwischen Erzeugung und Verbrauch möglichst kurze Wege zurückzulegen. Streng genommen ist eine regionale Ernährung immer eine saisonale Ernährung, denn in der eigenen Region herrscht immer nur eine Saison.

„Hier ist dann der Mut der Gastronomen gefragt, etwas zu probieren und der eigenen Kreativität Raum zu geben. Was die Erzeugerseite angeht, da ist unsere Region doch mit Unternehmen wie den Müritzfischern, den Mecklenburger Backstuben, Möwe-Teigwaren, dem Straußenhof Vipperow oder Müritz-Wild Waren, um nur einige zu nennen, recht gut aufgestellt. Nicht zu vergessen die zahlreichen Kleinerzeuger wie Bienenzüchter, Fleisch- und Käseproduzenten und viele mehr. Und es gibt auch eine ganze Reihe von Hotel- und Gastronomiebetrieben, die die Zeichen der Zeit erkannt haben und regionale Produkte in ihren Angeboten führen“, macht Schröter deutlich.

Beeindruckt hat den Fachmann beispielsweise das Hotel Bornmühle, dessen Speisekarte auch die Liste der regionalen Erzeuger enthält. Oder Karls Erdbeerhof: „Über die Vermarktung des Kernproduktes Erdbeere hat das Unternehmen Innovation zum Erlebnis gemacht“, ist Schöter begeistert.

Den Gedanken der Regionalität haben auch solche Häuser wie das „Hotel Kranichrast“ in Schwarzenhof,  „Kleines Meer“ oder die „Villa Margarete“ in Waren, das „Seestern“ in Röbel längst verinnerlicht. Auch die Küchen im Dorfhotel und des Schlosses im Land Fleesensee haben den Anteil regionaler Produkte erhöht – um nur einige wenige Beispiele zu nennen.  „Wer sich umschaut, der findet schon viele solche Beispiele, die es gilt, bewusst zu bewerben. Wir sind auf dem richtigen Weg, aber der große Durchbruch fehlt noch“, schließt Gerd Schröter.     

 

Fotos: B. Wüstemann

 


Gerd Schröter
Vorstandsmitglied DEHOGA Müritz
Kreissprecher Mecklenburgische Seenplatte DEHOGA MV

17192 Klink
Telefon: 03991 165679

www.seenplatte.dehoga-mv.de




    letzte Änderung: - 22.03.2018 10:10

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